Vermögenssituation von Eigentümern: Ersparnisse reichen oft nicht für Heizungssanierung

Um beurteilen zu können, für wen eine Heizungserneuerung eine finanzielle Überforderung darstellt, ist das Finanzvermögen wichtiger als das Einkommen, so die Autoren der Studie. Ihre Ergebnisse sind: Drei Viertel aller Wohneigentümer – rund 17 Millionen – besitzen nur die Immobilie, in der sie wohnen, und haben keine größeren finanziellen Spielräume. 13 Prozent haben gar kein Finanzvermögen. Rund 50 Prozent der Eigentümer verfügen über Ersparnisse von weniger als 34.500 Euro. Und nur etwa jeder zehnte hat mehr als 156.000 Euro auf der hohen Kante. Jeder zweite Eigentümer muss derzeit noch einen Kredit für die Immobilie abzahlen.

Daher, so die Forscher, sollte die staatliche Förderung nicht nach dem Gießkannen-Prinzip “alles für alle” ausgerichtet werden, sondern zielgerichtet Menschen mit wenig finanziellen Ressourcen unterstützen. Zielgruppe sollte sein, wer in einem eigenen Haus lebt, keine weiteren Immobilien besitzt und zur unteren Hälfte der vermögenden Haushalte zählt.

Bereits im März dieses Jahres hatte die Blitzumfrage des VDIV bei rund 1.600 Immobilienverwaltungen zur energetischen Sanierung für Wohnungseigentümergemeinschaften ein ähnliches Bild gezeigt: Über 96 Prozent der Immobilienverwaltungen sahen Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) nicht in der Lage umfassende energetische Sanierungen vorzunehmen. 87 Prozent der Verwaltungen schätzten zudem, dass die Erhaltungsrücklagen nicht ausreichen, um ältere Heizungen auszutauschen. Weit über 90 Prozent der Verwaltungen gingen weiter davon aus, dass Eigentümer nicht in der Lage sein würden, deutlich höhere Rücklagen zu leisten oder sogenannte Sonderumlagen zahlen zu können. Die Ergebnisse der VDIV-Blitzumfrage können Sie hier abrufen.

Die Studie „Einkommen und Vermögen der Eigentümer*innen von Immobilien” wurde vom Paritätischen Gesamtverband und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Auftrag gegeben. Sie basiert auf einer Auswertung von Daten des Sozio-Ökonomischen Panels. Die Studie in voller Länge gibt es hier.

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