Archiv für Mai 2025

500-Milliarden-Paket droht Baupreise weiter in die Höhe zu treiben

Das milliardenschwere Infrastrukturpaket der neuen Bundesregierung setzt Impulse – aber nicht unbedingt dort, wo sie der Wohnungsbau dringend benötigt. Mit einem Volumen von 500 Milliarden Euro sollen Verkehrswege, Energieversorgung und digitale Netze modernisiert werden. Doch für die Immobilienwirtschaft zeichnet sich damit ein ernstzunehmender Zielkonflikt ab: Die öffentliche Nachfrage nach Bauleistungen trifft auf eine ohnehin ausgelastete Bauwirtschaft.

Bereits heute klagen viele Bauträger über Engpässe bei Personal und Baukapazitäten. Eine Umfrage des ifo-Instituts ergab, dass im Durchschnitt 24 Prozent der Bauunternehmen durch Fachkräftemangel in ihrer Tätigkeit eingeschränkt sind. Steigt nun die Nachfrage von staatlicher Seite stark an, droht der Effekt des sogenannten „Crowding Out“ – private Vorhaben werden verdrängt, Baukosten steigen, Planungs- und Realisierungszeiten verlängern sich.

Hinzu kommt die Unsicherheit durch ausbleibende politische Klarheit bei zentralen Themen wie der Mietpreisbremse. Zwar wurde deren Verlängerung in angespannten Märkten beschlossen, die grundsätzliche Ausgestaltung wurde jedoch an eine Expertengruppe delegiert. Ein Neubauziel fehlt im Koalitionsvertrag vollständig. Solche Unklarheiten erschweren die Projektkalkulation und wirken abschreckend auf Investoren.

Für Verwalter, Projektentwickler und institutionelle Akteure in der Immobilienbranche bedeutet dies: Die Preisrisiken am Bau dürften absehbar steigen. Gleichzeitig bleibt die Wohnraumknappheit bestehen, da strukturelle Reformen zur Entlastung des Marktes auf sich warten lassen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die sorgfältige Projektsteuerung, das Nachverhandeln von Bauverträgen und die Absicherung gegen Preisrisiken zunehmend an Bedeutung.

“500-Milliarden-Paket droht Baupreise weiter in die Höhe zu treiben” erschien im Newsletter 05-2/2025

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Sanierungsobjekte im Aufwind – Investoren entdecken Energieklasse H neu

Lange galten Gebäude mit niedriger Energieeffizienz als schwer vermittelbar. Hohe Betriebskosten und gesetzliche Vorgaben zur energetischen Sanierung hatten das Kaufinteresse spürbar gedämpft. Nun könnte sich das Blatt wenden: Die von der neuen Bundesregierung angekündigte Abschaffung zentraler Teile des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) lässt Investoren und potenzielle Eigentümer wieder verstärkt auf sogenannte „unsanierte“ Immobilien blicken.

Vor allem Paragraf 71 GEG, der bislang eine Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien beim Heizen festschrieb, hatte viele Käufer abgeschreckt. Künftig soll das Gesetz technologieoffener, flexibler und praxisnäher gestaltet werden. Dies eröffnet neue Spielräume bei der Sanierungsplanung und senkt Einstiegshürden – besonders für Objekte mit den Effizienzklassen F bis H.

Während private Kaufinteressenten derzeit noch zurückhaltend reagieren, positionieren sich professionelle Investoren bereits neu. Unter dem Begriff „manage to green“ etabliert sich eine Strategie, bei der gezielt energetisch schwache Objekte erworben und systematisch modernisiert werden. Fokus liegt dabei auf Dämmung, neuen Heizsystemen sowie umfassender Innensanierung. Unterstützt wird dieses Vorgehen durch staatliche Förderprogramme, die auch künftig Bestandteil der Sanierungspolitik bleiben sollen – wenn auch in verschlankter Form.

Doch nicht nur die Flexibilisierung der gesetzlichen Rahmenbedingungen treibt den Markt. Auch die schiere Masse an sanierungsbedürftigen Objekten ist ein Faktor: Etwa 60 Prozent des Gebäudebestands in Deutschland ist über 45 Jahre alt. Ohne die Revitalisierung dieses Segments lässt sich der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum nicht decken.

Für Verwalter bedeutet diese Entwicklung: Der Beratungsbedarf steigt. Wer künftig in energetisch schwache Objekte investiert, benötigt klare Fahrpläne – vom baulichen Zustand über den individuellen Sanierungsfahrplan bis hin zur Fördermittelauswahl. Die Branche muss darauf vorbereitet sein, professionell zu begleiten, wenn aus Problemimmobilien wieder gefragte Wohnobjekte werden. Entscheidend wird sein, potenziellen Erwerbern Sicherheit in der Umsetzung zu bieten – wirtschaftlich wie regulatorisch.

“Sanierungsobjekte im Aufwind – Investoren entdecken Energieklasse H neu” erschien im Newsletter 05-2/2025

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