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Wohnungspolitik in Deutschland unterstützt Rückgang der Eigentumsquote

Eine empirica-Studie im Auftrag der Landesbausparkassen zur Lage des Wohneigentums in Deutschland zeigt Schwierigkeiten beim Erwerb von Eigentumsimmobilien. Bereits seit einigen Jahren stagnierte die Wohneigentumsquote (» der VDIV berichtete), mittlerweile ist ein Rückgang zu verzeichnen. Wie ein Research Brief der Deutschen Bundesbank verdeutlicht, schafft die Wohnungspolitik durch hohe Grunderwerbsteuer und hohe Finanzierungskosten beim Immobilienkauf Anreize für das Mieten.

In der aktuellen Eigentumsquote verdeutlichen sich massive Probleme im Immobilienerwerb. Innerhalb der Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) belegt Deutschland bereits den vorletzten Platz und hat nach der Schweiz den niedrigsten Wohneigentumsanteil. In Zahlen bedeutet das, dass nur rund 45 Prozent der deutschen Haushalte in Eigentum leben.

Generell gibt es laut empirica-Studie eine starke Korrelation zwischen Eigentumserwerb und Familiengründung. Somit bedingt die spätere Gründung von Familien weniger Wohneigentum, genauso wie die allgemein zunehmende Kinderlosigkeit. Zusätzlich spielt auch die steigende Landflucht junger Menschen eine Rolle, da höhere Immobilienkaufpreise in den Städten den Erwerb von Eigentum zusätzlich erschweren. Beide Entwicklungen begünstigen den Rückgang in der Eigentumsquote immens.

Doch nicht nur Familienplanung und die sich ändernden Lebensvorstellungen junger Leute, auch die Wohnungspolitik zeigt ihren Einfluss: Der Research Brief der Deutschen Bundesbank analysiert die Rolle der Wohnungspolitik in Bezug auf Eigentum. Als Fazit werden die in Deutschland vergleichsweise hohe Grunderwerbsteuer sowie die mangelnden Möglichkeiten für steuerliche Abzugsmöglichkeiten von Hypothekenzinsen für Eigennutzer aufgeführt. Beides sind Aspekte, die das Mieten von Wohnraum stark fördern. Durch die hohen Grunderwerbssteuern sind Immobilien eine teure Kapitalanlage und sind von geringerem liquiden Vermögenswert. Weil die Hypothekenzinsen bei Eigennutzern nicht steuerlich abgesetzt werden können, erhöht dies die Finanzierungskosten. Neben diesen Faktoren nennt der Research Brief auch den sozialen Wohnungsbau als Faktor, der auf das Kaufverhalten Einfluss nimmt. Das Mieten von Sozialwohnungen bietet eine kostengünstige Alternative zum Eigentumserwerb.

Um die niedrige Wohneigentumsquote zu steigern, müssen die Kosten des Erwerbs oder Baus von Immobilien niedrig gehalten und dadurch eine kaufförderliche Wohneigentumspolitik betrieben werden. Hierfür könnten die Grunderwerbssteuer herabgesetzt oder Freibeträge für den Ersterwerb eingerichtet werden.

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Studie: Bundesweit zu wenig geförderte Mietwohnungen

Die Zahl der geförderten Mietwohnungen ist in Deutschland rückläufig. Eine Studie von Bulwiengesa im Auftrag des Wohninvestmentunternehmens Wertgrund zeigt, dass sie in den 26 untersuchten Städten um rund 20 Prozent zwischen 2011 und 2019 zurückgegangen ist – dabei hat sich das eigentliche Neubauvolumen in den untersuchten Jahren insgesamt verdreifacht.

Besonders hoch fiel der Rückgang in Leipzig (-90 Prozent) und Dresden (-89 Prozent) aus sowie in Berlin (-37 Prozent) und Kiel (-36 Prozent). In nur zwei Städten konnte ein Zuwachs verzeichnet werden: in Münster um sieben und in Mainz um zehn Prozent.

Die Anteile der geförderten Wohnungen waren je nach Stadt deutlich unterschiedlich. Diese Schwankungen resultieren laut Bulwiengesa in der Eigenständigkeit der einzelnen Städte, die ganz unterschiedliche Ansätze verfolgten. Auch kommunale Förderprogramme seien ausschlaggebend für die Unterschiede der Bestände.

Die Auftraggeber der bis 2025 fertiggestellten Bauvorhaben sind laut Studie zu 61 Prozent private Investoren, zu 32 Prozent kommunale Wohnungsunternehmen und zu 7 Prozent Genossenschaften. Die Quote an geförderten Wohnungen beläuft sich auf 26 Prozent. Für eine Steigerung des geförderten Wohnbaus soll die Zusammenarbeit der Kommunen, Genossenschaften und des privaten Wohnbaus gesteigert werden. Dies sei wichtig für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, so die Wertgrund Immobilien AG zur Studie.

Bisher kann laut Studie der Rücklauf mit Neubau und Zukauf gebremst, jedoch nicht gestoppt werden. So rechnen die Analysten in fast allen Städten mit einem Rückgang der geförderten Wohnungen. Einzig in Berlin wird bis 2025 ein Anstieg von rund 8 Prozent prognostiziert – doch damit werde der Bestand von 100.000 Einheiten lediglich gehalten.

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