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Kosten im Fokus: ERP-Systeme dominieren IT-Budgets in Immobilienverwaltungen

ERP-Systeme bilden das digitale Fundament für die operativen Abläufe im Unternehmen und für kundenorientierte Prozesse. Mit einem durchschnittlichen Anteil von 55 Prozent am gesamten IT-Budget sind sie dabei mit Abstand der größte Kostenblock. Bei kleineren Verwaltungen klettert dieser Anteil sogar auf 62,4 Prozent. Zugleich steigen die Aufwendungen dynamisch: 70,6 Prozent der Verwaltungen berichten von höheren ERP-Kosten als im Vorjahr, im Schnitt um 27,6 Prozent. Zusätzliche Module für CRM, Kundenportale oder automatisierte Workflows verursachen darüber hinaus bis zu 40 Prozent Mehrkosten pro verwalteter Einheit.

Doch trotz dieser Investitionen genügen derzeit viele ERP-Systeme den gestiegenen Anforderungen nicht. Fehlende Schnittstellen, geringe Anpassungsfähigkeit und mangelnde Innovationskraft hemmen die digitale Transformation. Die Integration neuer Technologien wie KI oder automatisierter Prozesse ist in zahlreichen Systemen nur bedingt möglich, was dazu führt, dass viele Verwaltungen die Innovationsfähigkeit ihrer derzeitigen ERP-Systeme zunehmend in Frage stellen.

Eine Konsequenz daraus ist: 21 Prozent der Verwaltungen planen oder erwägen einen Anbieterwechsel, ein Schritt, der mit durchschnittlich 27 Prozent höheren IT-Ausgaben verbunden ist.

Vor allem kleinere und mittlere Verwaltungen stehen hier vor großen Herausforderungen: Sie tragen überdurchschnittlich hohe IT-Kosten pro Einheit, profitieren jedoch kaum von Skaleneffekten größerer Unternehmen. Dennoch sind diese Investitionen unverzichtbar, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Insgesamt liegen die IT-Anschaffungskosten bei kleineren Unternehmen um das 2,3-Fache über denen großer Verwaltungen. 

„Die Digitalisierung ist in der Branche angekommen. Trotz der hohen Kosten investieren die Unternehmen weiter in ihre IT-Struktur. Um wettbewerbsfähig zu sein, ist dies unabdingbar. Dabei sollten Prozessoptimierung und Skalierbarkeit sowie cloudbasierte Lösungen entscheidende Faktoren bei der Auswahl neuer Systeme sein“, VDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler. „Dieser Wandel kostet Zeit und Geld. Dabei kommt dieser nicht unbeträchtlich Wohnungseigentümergemeinschaften in der Optimierung ihres Eigentums zugute. Folgerichtig muss sich daher die Vergütung für die Verwaltung erhöhen“.

Die vollständige Studie sowie weitere Informationen zur Umfrage finden Sie unter vdiv.de/immobilienverwaltung/verwalter-monitor.

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Klimaziele geopfert – VDIV kritisiert geplante Kürzungen bei Sanierungsförderung im Haushaltsentwurf 2026

Geht es nach dem aktuellen Entwurf, sollen die Mittel für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden um fast ein Fünftel gekürzt werden – von bislang 15,3 auf nur noch 12,1 Milliarden Euro. Betroffen sind die Programme für Wohn- sowie Nichtwohngebäude (BEG WG und BEG NWG). Das bedeutet: Weniger Anreize für umfassende Sanierungsvorhaben, weniger Investitionen in die Zukunft und ein Rückschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045. Klimapolitik mit dem Rotstift war noch nie ein Erfolgsrezept und wird es auch diesmal nicht sein.

Das ist ein fatales Signal an die Praxis: Immobilienverwaltungen im ganzen Land setzen sich tagtäglich dafür ein, Eigentümergemeinschaften von zukunftsfähigen Sanierungskonzepten zu überzeugen. Dieses Engagement braucht Verlässlichkeit und keine haushaltspolitischen Bremsmanöver. Die politische Realität aber sieht anders aus – während sonntags der Klimaschutz beschworen wird, werden unter der Woche die finanziellen Grundlagen dafür gestrichen. 

Der Gebäudebestand ist der schlafende Riese der Wärmewende. Doch statt ihn zu wecken, versetzt ihn der Bund erneut in den Dämmerschlaf. Dabei sind zur Erreichung der Klimaneutralität Investitionen von über 1,4 Billionen Euro notwendig. Die alleinige Konzentration auf Einzelmaßnahmen greift viel zu kurz. Ein umfassender Ansatz ist dringend erforderlich.

Der VDIV Deutschland warnt: Die geplanten Kürzungen werden laufende Sanierungsvorhaben ins Stocken bringen, künftige Projekte verhindern und das Vertrauen in politische Zusagen weiter beschädigen. Ohne Planungssicherheit keine Investitionen – wir werden nicht müde, dies zu betonen. Wer bei der Förderung spart, der riskiert das ohnehin schon geringe Vertrauen von Wohnungseigentümern in die politische Steuerungsfähigkeit und damit auch das Gelingen der Klimawende im Gebäudebestand. Unsicherheit über die Finanzierbarkeit von Maßnahmen führt unweigerlich zu Attentismus.

VDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler bringt es auf den Punkt: „Die Bundesregierung gefährdet mit diesem Haushaltsentwurf nicht nur den Fortschritt der Wärmewende, sondern auch ihre eigene Glaubwürdigkeit. Es braucht keine wohlklingenden Versprechen mehr, sondern klare Prioritäten. Ohne langfristig verlässliche und auskömmliche Förderkulisse bleibt die Wärmewende politische Rhetorik.“

Der VDIV Deutschland fordert daher eine klare Nachbesserung im parlamentarischen Verfahren. Die Sanierung des Gebäudebestands ist ein zentraler Hebel für Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Klimaschutz. Eine Politik, die an dieser Stelle spart, spart an der falschen – mit langfristig verheerenden Folgen, auch mit Blick auf die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Bauindustrie.

Über den Haushaltsentwurf 2026 und die Planung bis 2029 – zum Hintergrund: 

Die geplante Neuverschuldung steigt 2026 auf 174 Milliarden Euro und wächst bis 2029 auf über 186 Milliarden Euro an. Trotz dieser zusätzlichen Mittel bleibt der Haushalt strukturell unterfinanziert: Für 2027 wird eine Deckungslücke von 34 Milliarden Euro ausgewiesen, die sich bis 2029 auf 74 Milliarden Euro erhöhen soll. Parallel steigen die Zinsausgaben durch die wachsende Verschuldung von 30 auf über 66 Milliarden Euro – ein mehr als verdoppelter Posten, der die fiskalischen Spielräume zusätzlich verengt. Während das Verteidigungsministerium seinen Etat von 62 auf 153 Milliarden Euro steigern kann – teils durch reale Aufwüchse, teils durch das Auslaufen von Sondervermögen –, sinken die verfügbaren Mittel in klassischen Investitionsbereichen wie Klima, Infrastruktur, Wohnen oder Sanierung.

Auch die Mittel aus dem Infrastruktur-Sondervermögen werden in den kommenden Jahren weitgehend ausgeschöpft. Von den ursprünglich bis 2036 geplanten Ausgaben will der Bund zwischen 2026 und 2029 rund 160 Milliarden Euro verwenden. Das entspricht einem jährlichen Durchschnitt von 40 Milliarden Euro, obwohl rechnerisch nur 25 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stünden. Ab 2030 droht damit ein massiver Investitionsknick, da auch im Kernhaushalt gleichzeitig Finanzierungslücken anwachsen. Ohne Reformen wie etwa bei der Schuldenbremse oder durch neue Einnahmequellen werden Investitionen in Wohnraum, Energieeffizienz und Klimaschutz auch in den kommenden Jahren immer schwieriger.

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