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Deutschland droht Klimaschutzziele zu verfehlen

Berechnungen des Bundesumweltministeriums zufolge droht Deutschland seine ambitionierten Klimaziele für das Jahr 2020 zu verfehlen, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Sollten keine entsprechenden Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, wird statt der avisierten Minderung des Treibhausgasausstoßes um 40 Prozent gegenüber 1990, die Einsparung nur 32,5 Prozent betragen. Die Ursachen hierfür liegen in unterschiedlichen Sektoren, darunter auch im Gebäudebereich.

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent, bis 2030 um 55 Prozent, bis 2040 um 70 Prozent und bis 2050 um 80-95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Nach aktuellen Berechnungen des Bundesumweltministeriums wird das Ziel für 2020 um mindestens 7,5 Prozentpunkte verfehlt. Im ungünstigsten Fall läge die Emissionseinsparung bei nur 31,7 Prozent. Die bereits 2014 absehbare Lücke sollte ursprünglich durch das „Aktionsprogramm Klimaschutz” mit über 100 Energieeffizienzinitiativen geschlossen werden. Doch Fehleinschätzungen, insbesondere hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung und der Energiepreisentwicklung, machen den Anstrengungen einen Strich durch die Rechnung.

Gebäudesektor hinkt den Zielen hinterher

Zwar ist der Anteil erneuerbarer Energien im Stromsektor gestiegen, allerdings sind die Kohlekraftwerke nach wie vor am Netz und produzieren CO2-intensiven Strom für den Export. Nach dem Quellprinzip fließen diese Emissionen jedoch in die deutsche Klimabilanz ein. Hinzukommt ein Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum durch das weitere 10 Millionen Tonnen Treibhausgase zusätzlich emittiert werden. Ebenso hat sich der Verkehrssektor durch den gestiegenen Kraftstoffabsatz anders entwickelt als prognostiziert. Auch im Gebäudesektor werden nach aktuellen Berechnungen 6 Millionen Tonnen Treibhausgase mehr ausgestoßen als berechnet. Ursächlich hierfür sind die niedrigen Kraftstoffpreise, wodurch mehr Gebäude durch Öl als durch Gas beheizt wurden. Heizöl hat dabei einen höheren Emissionsfaktor als Gas – hier werden vergleichsweise mehr Emissionen freigesetzt.

Laut Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung soll der Gebäudesektor im Jahr 2030 noch 70 bis 72 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausstoßen. Die kurzfristige Erhöhung der Einsparziele für den Gebäudesektor hatte unlängst zu einem zwischenzeitlichen Rückzug der Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID) und damit auch des DDIV aus dem Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen geführt. Seit März 2017 befinden sich die Verbände wieder in einem Dialogprozess mit dem Bundesumweltministerium, um Strategien und Instrumente, die zum Erreichen der Klimaziele notwendig sind, zu diskutieren.

Ansatzpunkte gibt es demnach genug, sowohl für den Gebäudesektor als auch andere Wirtschaftssektoren. Ob sich die künftige (Jamaika-)Koalition allerdings auch an das dicke Brett „Kohleausstieg” wagt, um die ehrgeizigen Klimaziele nicht zu verfehlen, bleibt abzuwarten.

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Baulandpreise treiben Baukosten in die Höhe

Die Baulandpreise für die Eigenheimbebauung stiegen zwischen 2011 und 2016 um durchschnittlich  27 Prozent, in den Großstädten gar um 33 Prozent. Dies geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor. In Folge dessen bleibt auch der Bau von bezahlbaren Mietwohnungen auf der Strecke.

Stadt vs. Land: Steigende Kaufpreise in Ballungsräumen

Die Untersuchung basiert auf den Kaufpreisdaten amtlicher Gutachterausschüsse für Grundstückswerte der vergangenen fünf Jahre. Demnach legten die Preise für unbebaute Grundstücke im Umland von Großstädten von 132 Euro pro Quadratmeter auf 156 Euro zu. Auch in ländlichen Kreisen verteuerte sich Bauland um 20 Prozent und liegt derzeit bei 78 Euro pro Quadratmeter. Spitzenpreise sind in den Großstädten zu entrichten. Hier kostet ein Quadratmeter Bauland knapp 350 Euro.

Die Preissteigerungen wirken sich auch auf die Kosten für die Eigenheimbebauung aus. 2016 kostete ein entsprechendes Grundstück im Durchschnitt 112.000 Euro. Die größten Preissprünge sind auch hier in den Großstädten zu beobachten. Knapp 200.000 Euro müssen Käufer und Investoren in Ballungsräumen für ein Grundstück zahlen – 25 Prozent mehr als noch 2011.

Die hohen Baulandpreise verteure den Bau von Wohnimmobilien, so das BBSR. Dies treibe auch die Mieten in Neubauten nach oben.

Die Analyse steht zum Download auf den » Internetseiten des BBSR zur Verfügung.

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