Zehn Jahre nach der Finanzkrise von 2008 droht laut US-Experten erneut eine schwere Erschütterung der Kapitalmärkte mit erheblichen Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Als Auslöser sehen sie die leichtfertige Vergabe von Immobilienfinanzierungen in den USA. Die Situation am US-Eigenheimmarkt ist ähnlich brisant wie vor zehn Jahren heißt es in der Studie Liquiditätskrise am Hypothekenmarkt.
Die amerikanischen Banken sind seit Ausbruch der Krise zwar deutlich stärker als europäische Banken reguliert und beaufsichtigt worden. Allerdings haben in den vergangenen Jahren aufgrund einer Regulierungslücke unregulierte Schattenbanken immer mehr Hypothekenkredite in den USA ausgereicht. Inzwischen stammt jede zweite Eigenheimfinanzierung von diesen unkontrollierten Instituten, heißt es in der Studie. Kippen diese Schattenbanken, droht ein Zusammenbruch des Kreditmarkts, was gravierende Konsequenzen für die Gesundheit der Wirtschaft haben könnte.
Auch hierzulande wird die Entwicklung auf dem US-Immobilienmarkt kritisch beobachtet. So sieht auch ein Immobilienanalyst der Landesbank Hessen-Thüringen die Immobilienpreise in den USA wieder auf einem stark erhöhten Niveau. Allerdings müsse das nicht wie 200 in einem Crash enden, da nicht auf jeden Preisanstieg ein ebenso starker Einbruch am Markt folge. Die gegenwärtigen Risiken am US-Eigenheimmarkt könnten allerdings aufgrund der massiven Kreditvergabe durch die Schattenbanken nicht solide eingeschätzt werden. Der Studie aus den USA zufolge ist der Gesamtbestand der von unregulierten Finanzfirmen ausgereichten Hypothekenkredite im vorvergangenen Jahr auf rund 1.000 Milliarden US-Dollar angewachsen.
Zu den Schattenbanken zählen u. a. Private-Equity-Fonds, die bei Pensionskassen und Versicherungen Kapital einwerben und es als Hypothekenkredite vergeben. Diese Investments hebeln sie zudem häufig, indem sie selbst bei Banken Kredite mit niedrigen Zinssätzen aufnehmen und diese dann zu höheren Zinsen als Immobilienfinanzierungen ausreichen. Die Schattenbanken operieren außerhalb des regulären Bankensystems und werden daher kaum beaufsichtigt. Somit sind zwar reguläre Bankdarlehen strenger reguliert als vor der Immobilienkrise, doch es ist ein neues System entstanden, mit dem wiederum hohe Risiken eingegangen werden.
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