Wir werden die Eigentumsbildung für Familien finanziell unterstützen, heißt es im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD. Eigens hierfür soll auch ein Baukindergeld eingeführt werden. Die neue Bundesregierung rechnet für die Förderung mit Kosten von insgesamt 4 Milliarden Euro. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor.
Nach Angaben der Bundesregierung könnten 200.000 Familien das geplante Baukindergeld in Anspruch nehmen. Dies entspricht einem direkten Fördervolumen von rund 400 Millionen Euro pro Jahr und Förderjahrgang. Unter Berücksichtigung eines unterstellten Förderzeitraums von zehn Jahren wäre damit im Jahr der vollen Wirksamkeit von jährlichen Gesamtausgaben für den Bund von bis zu vier Milliarden Euro auszugehen, heißt es in der Antwort weiter. Die Ausgaben könnten sich in zehn Jahren so auf 22 Milliarden Euro belaufen. Die Bundesregierung ist zuversichtlich, dass das Baukindergeld auch die Anzahl der Baugenehmigungen von selbstgenutztem Wohneigentum verstetigt und langfristig auch mehr Ein- und Zweifamilienhäuser errichtet werden.
IW Köln: Baukindergeld setzt Fehlanreize
Das Baukindergeld setzt falsche Anreize, kritisiert hingegen IW-Immobilienexperte Prof. Dr. Michael Voigtländer. Aufgrund des festen Betrags ist die Wirkung in ländlichen Regionen mit niedrigen Immobilienpreisen deutlich größer als in teuren Ballungsräumen. Die Neuauflage der Eigenheimzulage könnte sogar eher preistreibend wirken. Außerdem drohen Mitnahmeeffekte, da viele Haushalte eine Förderung erhalten würden, die sich Wohneigentum auch so leisten könnten. Finanzschwächeren Familien fehlt in der Regel das erforderliche Eigenkapital, um einen Immobilienkauf anzustoßen. Zu diesem Ergebnis kommt das IW Köln in einem aktuellen Gutachten im Auftrag der Deutschen Reihenhaus AG.
Mehr News vom DDIV und zur Immobilienverwaltung unter https://www.hausverwaltung-koeln.com/news/