Archiv für Juni 2025

Steigender CO₂-Preis ab 2027: deutlich höhere Kosten drohen

Ab dem Jahr 2027 wird der Preis für CO₂-Emissionen im Gebäudesektor nicht mehr staatlich festgelegt, sondern im Rahmen des europäischen Emissionshandels ETS II durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Das hat weitreichende Folgen für Eigentümer von Immobilien mit schlechter energetischer Bilanz – vor allem im Mietsegment.

Während bislang Mieter den Großteil der Heizkosten tragen, verändert sich das Bild zunehmend: Die 2023 eingeführte Kostenaufteilung des CO₂-Preises zwischen Mietern und Vermietern berücksichtigt die energetische Qualität der Gebäude. Je schlechter die Effizienz, desto höher der Anteil für die Eigentümer. Dieser Mechanismus bleibt bestehen und wird ab 2027 durch deutlich volatilere CO₂-Preise ergänzt.

Simulation zeigt: mehrere Hundert Euro Zusatzkosten jährlich möglich
Das Klima-Start-up Purpose Green hat auf Basis unterschiedlicher Szenarien durchgerechnet, wie sich der Emissionshandel auf typische Mehrfamilienhäuser auswirken könnte. Die Ergebnisse deuten auf jährliche Mehrkosten im mittleren bis hohen dreistelligen Bereich hin – allein für die CO₂-Komponente. Betroffen sind vor allem Gebäude mit hohem Heizwärmebedarf und fossil betriebener Technik wie Öl- oder Gaskessel.

Sanierte Immobilien gewinnen an Attraktivität
Auf dem Immobilienmarkt zeichnen sich bereits klare Präferenzen ab: Käufer sind zunehmend bereit, höhere Preise für sanierte und energieeffiziente Objekte zu zahlen. Der Vorteil liegt auf der Hand – geringere laufende Kosten und ein besserer Schutz vor langfristigen Preisrisiken. Für Bestandshalter energetisch schlechter Objekte steigt damit nicht nur der Druck durch CO₂-Kosten, sondern auch das Risiko eines Wertverlusts.

Immobilienverwalter sollten ihre Kunden frühzeitig über die künftige CO₂-Kostenbelastung informieren. Ein energetisches Monitoring des Bestands sowie mittel- bis langfristige Sanierungsstrategien werden zur zentralen Managementaufgabe. Fördermittelberatung, technische Bewertung und die Entwicklung von Sanierungsfahrplänen gewinnen dabei weiter an Bedeutung – nicht zuletzt, um potenzielle Wertverluste zu vermeiden und regulatorische Risiken abzufedern.

 

“Steigender CO₂-Preis ab 2027: deutlich höhere Kosten drohen” – erschien im NL 06-1.

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Merz fordert: Wohneigentum soll für Normalverdiener wieder erreichbar werden

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat in der vergangenen Woche erneut betont: Mehr Menschen mit mittlerem Einkommen sollen sich wieder Wohneigentum leisten können – insbesondere in den großen Städten. Merz sprach von einer „sozialen Verpflichtung“ und bezeichnete den Mangel an bezahlbarem Wohnraum als eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.

500.000 fehlende Wohnungen: Der Handlungsdruck ist hoch
Aktuell fehlen laut Merz mindestens 500.000 Wohnungen bundesweit. Angesichts steigender Baukosten, stockender Genehmigungen und mangelndem Bauland will die Bundesregierung nun gegensteuern. Kernforderungen sind: einfacheres und serielles Bauen, mehr verfügbare Grundstücke und deutlich beschleunigte Genehmigungsprozesse. Besonders positiv hob Merz die sogenannte Genehmigungsfiktion hervor, bei der Anträge nach Fristablauf automatisch als genehmigt gelten – ein Modell, das er auf Bundesebene ausweiten möchte.

Regulatorik und Bauordnungen als Bremsfaktoren
Kritik übte der Kanzler an der föderalen Zersplitterung des Bauordnungsrechts. In Deutschland gelten aktuell 16 unterschiedliche Bauordnungen. Die Bundesregierung strebt deshalb eine Harmonisierung der Vorgaben an, um bundesweit einheitliche und vereinfachte Verfahren zu ermöglichen. Unterstützt wird dieses Vorhaben von Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD), die ergänzend neue Impulse für den sozialen Wohnungsbau ankündigte – etwa durch den neuen „Gebäudetyp E“, der für einfache, standardisierte Bauweise steht.

Bauindustrie reagiert verhalten optimistisch
Die Bauwirtschaft begrüßt die angekündigte Reformagenda grundsätzlich, mahnt jedoch verbindliche Umsetzungspläne und klare Förderstrukturen an. Branchenvertreter kritisieren seit Jahren eine unübersichtliche Förderlandschaft und zu geringe Investitionssicherheit. 

Die angekündigten Maßnahmen könnten mittelfristig zu einer Belebung des Wohnungsbaus führen – mit positiven Effekten auf Angebot, Preise und Transaktionen. Für Immobilienverwalter bedeutet dies wachsende Nachfrage nach Verwaltung neuer Objekte sowie Chancen durch Projekte im Bereich serielles Bauen und Neubauentwicklung. Gleichzeitig bleibt die Branche gefordert, sich frühzeitig auf neue Standards und Genehmigungsverfahren einzustellen.

 

“Merz fordert: Wohneigentum soll für Normalverdiener wieder erreichbar werden” – erschien im NL 06-1.

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