Archiv für Februar 2023

EU-weiter Emissionshandel für Gebäude, Straßenverkehr und Brennstoffe

Das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission einigten sich im Rahmen der sogenannten Trilog-Verhandlungen u. a. darauf, dass der Europäische Emissionshandel auf fast alle Sektoren ausgeweitet wird, insbesondere auch auf die Bereiche Gebäude und Verkehr. Ab 2027 soll EU-weit ein neues zusätzliches und eigenständiges Emissionshandelssystem (ETS II) für Gebäude, Straßenverkehr und Brennstoffe in bestimmten industriellen Sektoren geschaffen werden.

Auf deutscher Ebene gilt bereits das Bundesemissionshandelsgesetz (BEHG). Um die CO2-Emissionen im Gebäudebestand zu senken, wurde der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid in den Sektoren Verkehr und Gebäude ab dem Jahr 2021 mit einem Preis versehen. Die Bepreisung soll dadurch erfolgen, dass die sogenannten Inverkehrbringer aller Kraft- und Brennstoffe zu einer Teilnahme an einem nationalen Emissionshandelssystem verpflichtet werden, um das freigesetzte CO2 auszugleichen. Das nationale Emissionshandelssystem (nEHS) erfasst die Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe (vor allem Heizöl, Flüssiggas, Erdgas, Kohle) und umfasst im Sektor Wärme auch die Emissionen der Wärmeerzeugung für den Gebäudebereich.

Anknüpfungspunkt für die Pflichten im nationalen Emissionshandel ist dabei weiterhin grundsätzlich das Entstehen der Energiesteuer für den jeweils in Verkehr gebrachten Brennstoff. Die momentanen Fixkosten betragen im Jahr 2023 30,- Euro je Tonne und werden über 35,- Euro je Tonne im Jahr 2024 sowie 45,- Euro je Tonne im Jahr 2025 auf einen Preiskorridor von 55,- bis 65,- Euro je Tonne im Jahr 2026 steigen.

Mit der Einführung des Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetzes (CO2KostAufG) zum 1. Januar 2023 wird von nun an die Aufteilung der Kohlendioxidkosten zwischen Vermieter und Mieter geregelt, die bei der Versorgung eines Gebäudes mit Heizenergie und Warmwasser anfallen (der VDIV berichtete).

Für die Mitgliedsunternehmen seiner Landesverbände hat der VDIV Deutschland in einer Handlungsempfehlung wichtige Informationen zur Funktionsweise des Gesetzes und dem Umgang damit zusammengestellt. Die Handlungsempfehlung ist für Mitgliedsunternehmen hier abrufbar.

 

 

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Wohnungsbau bricht ein

„Wir werden in 2023 das Neubauziel von 400.000 Wohnungen nicht erreichen“, räumte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) Ende Januar ein. „Der reale Rückgang der Bauinvestitionen um 3 Prozent in diesem Jahr ist kein gutes Signal. Krieg, Baustoffknappheit und steigende Zinsen – diese Gründe sind bekannt.“ Die Zahl der genehmigten Wohnungen ist seit Monaten rückläufig. Im November 2022 wurde laut Statistischem Bundesamt der Bau von 24.304 Wohnungen genehmigt – 16,3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Von Januar bis November 2022 fiel die Anzahl der genehmigten Wohnungen mit insgesamt 321.757 um 5,7 Prozent geringer aus als im Vorjahreszeitraum.

Entsprechend sind auch die Aufträge im deutschen Baugewerbe rückläufig. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe in den ersten elf Monaten des Jahres 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum kalender- und preisbereinigt um 8,2 Prozent. Im November 2022 betrug der Rückgang gegenüber dem Oktober 2022 kalender- und saisonbereinigt 5,6 Prozent. Besonders betroffen ist der Tiefbau mit einem Minus von -7,7 Prozent. „Seit Juli sind die Order im Wohnungsbau auf Talfahrt und das mit zunehmender Geschwindigkeit”, betonte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa.

Nach einer Umfrage des ifo Instituts waren 16,7 Prozent der Unternehmen im November 2022 von Stornierungen betroffen. Im Vormonat waren es 14,5 Prozent. „Zwar verfügen die Unternehmen noch über gut gefüllte Auftragsbücher, aber die immer weiter steigenden Baupreise, höhere Zinsen und geringere Fördermöglichkeiten belasten das Neugeschäft und führen bereits seit einigen Monaten zu auffällig vielen Stornierungen“, erklärte ifo Forscher Felix Leiss. 

Vor allem die Energiekosten und die Preissteigerungen für Baumaterialien tragen zum Einbruch des Wohnungsbaus bei. Besonders Baustoffe, zu deren Herstellung viel Energie benötigt wird, verteuerten sich erheblich. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde Flachglas im Jahresdurchschnitt 2022 um 49,3 Prozent teurer als im Vorjahr, Stabstahl um 40,4 Prozent, Betonstahlplatten um 38,1 Prozent und Dämmplatten aus Kunststoff um 21,1 Prozent. 

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia hat angesichts der steigenden Baukosten, der Inflation und wachsender Zinsen alle für 2023 vorgesehenen Neubauprojekte gestoppt. „Wir hätten in diesem Jahr schon eine signifikante Zahl von Baustarts zum Beispiel in Berlin oder Dresden gehabt und haben sie nach hinten verschoben – so wie es die meisten Bauträger aktuell tun”, sagte Vonovia-Vorstand Daniel Riedl der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. „Wir brauchen stabile Rahmenbedingungen.” Er betonte jedoch, die Entwicklungsarbeiten seien nicht eingestellt. Der Konzern strebe bei seinen Projekten an, Baugenehmigungen einzuholen, um startbereit zu sein, wenn die Rahmenbedingungen wieder passen. Bereits begonnene Neubau-Projekte werden fortgeführt. Dafür plant das Unternehmen in 2023 Investitionen in Höhe von 350 Millionen Euro. „Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel investiert und uns einen Vorsprung bei der energetischen Sanierung erarbeitet. Jetzt nehmen wir ein wenig das Tempo raus, haben jedoch für das laufende Jahr wieder eine halbe Milliarde Euro bereitgestellt“, ergänzt Vonovia-Sprecherin Silke Hoock gegenüber dem VDIV Deutschland.

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